„Es geht so nicht weiter“ - FDP/CDU erörtern gemeinsam die Haushaltslage der Stadt
Stephan Ringmaier, stellvertretender FDP Vorsitzende, steht auf dem Standpunkt: „Alle größeren Kostenpunkte müssen auf den Prüfstand und objektiv hinterfragt fragen. So stellt sich beispielsweise die Frage, ob der städtische Betrieb von den Gebäuden gelbes Haus / Jugendhaus / altes Rathaus / M4 in unmittelbarer Nachbarschaft in der Kernstadt wirklich keinerlei Einsparpotentiale erkennen lässt, beispielsweise durch entsprechende Umstrukturierungen bei der Nutzung dieser Gebäude. Das Jugendhaus ist beispielsweise aktuell geschlossen, im gelben Haus gibt es ungenutzte Räumlichkeiten, das M4 ist auch nicht komplett ausgebucht mit Veranstaltungen und im alten Rathaus sind einige Räumlichkeiten sehr selten genutzt“.
Es sind nach einhelliger Ansicht aber sicher weitere Maßnahmen zu diskutieren, bis Schotten langfristig einen stabilen Haushalt hat. „Die Nutzung des Landesprogrammes „Hessenkasse“ war ein Schritt in die richtige Richtung uns innerhalb eines Zeitfensters von zwölf Jahren von einem Teil unserer aufgelaufenen Schulden zu befreien. Dabei werden 50% der kommunalen Schulden über dieses Programm vom Land übernommen. Es gehört jedoch auch zur Wahrheit, dass dieses Programm für Schotten eine jährliche Belastung von 256000 Euro bis 2030 bedeutet,“ so Tobias Heusohn, Vorsitzende des HFW Ausschusses der Stadt. „Man könnte darüber nachdenken, genau diese Summe über Steuermittel durch Grundsteuererhöhung A/B befristet auf 12 Jahre zu finanzieren. Dies wäre ein Beitrag zur Generationengerechtigkeit und würde jungen Bewohner unserer Stadt mittelfristig eine finanziell gesundete Kommune als attraktiven Wohnort anbieten“.
Unisono kommen die Teilnehmer der gemeinsamen Sitzung von FDP und CDU zum Schluss, dass ein schlagkräftiges Paket auf den Tisch muss, das sowohl in der Lage ist, kurzfristig den nicht gedeckten Finanzbedarf zu überbrücken, gleichzeitig aber auch die Weichen stellt, mittel- und langfristig den Haushalt auf feste Beine zu stellen. Die Schaffung immer neuer Infrastrukturen mit späterem Erhaltungsaufwand muss dabei genauso kritisch beleuchtet werden wie die Ausgabenstruktur bei städtischem Personal und Fördergeldern wie beispielsweise für dem Tourismus. Alle städtischen Liegenschaften müssen früher oder später auf den Prüftisch. Wenn wir die Ausgaben nachhaltig in den Griff bekommen, werden wir vom Bürger wesentlich eher die Bereitschaft einfordern können, sich wiederum an der Haushaltskonsolidierung zu beteiligen. Mit einem „Weiter So“ auf der Steuer- und Gebührenseite in diesem Jahr und auch sehr wahrscheinlich in naher Zukunft wieder würden wir unsere Arbeit kaum noch in der Bevölkerung vermitteln können.