Hohe Würdigung verdienter Männer

Artur Ruppel und Matthias Rohn zu Ehrenstadtbrandinspektoren ernannt / Langjähriges Wirken im Dienste der Gemeinschaft

 
Ein Novum brachte die traditionelle Weihnachtssitzung der Schottener Stadtverordneten am Donnerstag in der Festhalle. Nicht die Kommunalpolitiker und die Mitarbeiter der Verwaltung waren in der Überzahl, sondern die Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehren der Großgemeinde. Grund war der einzige offizielle Punkt der Tagesordnung, die Verleihung des Titels „Ehrenstadtbrandinspektor“. Ausgezeichnet für ihr langjähriges Wirken für den Brandschutz und die Rettung von Menschenleben wurden Artur Ruppel und Matthias Rohn. Beide waren im Frühjahr aus ihren Ämtern ausgeschieden.
Ruppel hatte die Schottener Feuerwehren als Stadtbrandinspektor 22 Jahre geführt. Parallel dazu war er als Beisitzer von 1997 bis 2003 und als stellvertretender Vorsitzender von 2003 bis 2008 in seiner Heimatfeuerwehr in Eschenrod im Vorstand engagiert. In Eschenrod hatte er auch seine Laufbahn als Führungskraft in der Feuerwehr begonnen. 14 Jahre lang, von 1983 bis 1997, leitete er zahlreiche Einsätze als Wehrführer. Matthias Rohn war bis zu seinem Ausscheiden einer der Stellvertreter Ruppels als Stadtbrandinspektor. Dieses Amt begleitete er 15 Jahre lang von 2003 bis zum vergangenen Frühjahr. Daneben übernahm er 14 Jahre als Wehrführer in Schotten – von 1988 bis 2012 – Verantwortung. Zuvor hatte er knapp zwei Jahre die Stellvertreterposition inne. Erfahrungen als Führungskraft konnte er bereits von 1983 bis 1987 sammeln, als er als Jugendwart sich um den Feuerwehrnachwuchs kümmerte.
Die Verleihung der Ehrentitel sei „kein Geheimnis“ gewesen, meinte Stadtverordnetenvorsteher Hans Dieter Herget. Er dankte den verdienten Feuerwehrmännern für ihr vorbildliches Engagement, wie auch Erster Stadtrat Hans-Jürgen Jochim, der die erkrankte Bürgermeisterin Susanne Schaab vertrat.
In einer kurzen Dankesrede ging Artur Ruppel auf die Anfänge seiner Dienstzeit als Stadtbrandinspektor ein. „1996 habe ich das Amt zunächst kommissarisch ausgeübt. Hätte sich damals ein anderer Bewerber gemeldet, hätte ich gerne Platz gemacht“, so der neue Ehrenstadtbrandinspektor. Er habe diese Funktion immer in Verantwortung gegenüber seinem Arbeitgeber, der Stadt Schotten, gesehen, und in den vielen Jahren habe es ihm auch zunehmend Spaß gemacht, mit den anderen Feuerwehrkameraden im Dienst an der Gemeinschaft zusammen zu arbeiten. Die gute personelle Ausstattung sei wichtig für die Freiwilligen Feuerwehren, insbesondere auf dem Lande mit seinen schwierigen Strukturen. In diesem Zusammenhang kritisierte Ruppel Äußerungen der Kreisleitung der Wetterauer Feuerwehren, wonach ein Erlass des Hessischen Innenministeriums aus dem Jahr 2007 und Anforderungen aus dem hessischen Brand- und Katastrophenschutzgesetz jetzt umgesetzt werden sollen. Demnach dürfen Feuerwehrleute, die keinen Grundlehrgang absolviert haben, trotz langjähriger Praxis nicht mehr bei Einsätzen aktiv werden. Das Gleiche gilt für Wehrführer, die bislang noch keinen Nachweis für einen Gruppenführer-Lehrgang haben. „Hier werden langjährige Feuerwehrleute verprellt“, betonte Ruppel.
Er dankte allen, die die Feuerwehren in ihrer ehrenamtlichen Arbeit unterstützten. In Schotten hätte ohne das Verständnis von Politik und Verwaltung einiges so nicht umgesetzt werden können. „Es bestand gegenseitig ein gutes Vertrauensverhältnis“, so Ruppel zur jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit den städtischen Gremien und dem Verwaltungsapparat. Er lobte auch die Feuerwehrvereine. „Die Feuerwehrleute haben viel Eigenleistung bei der Verwirklichung von Bauprojekten eingebracht. Das hat den städtischen Haushalt entlastet.“ Am Ende des offiziellen Teils dankten die Anwesenden Artur Ruppel und Matthias Rohn mit lang anhaltendem Applaus für ihr langjähriges Wirken im Dienst der Feuerwehr.